Charlie
Zwei maskierte(!!) Männer. Der Bekennerterrorismus spielt sich unter einer anonymen Haube ab. Seltsam, oder? Also, ich empfinde es als anmaßend, 'Ich bin Charlie' zu plappern. Ich kannte
Charlie nicht mal - vorher. Halten wir jetzt alle unseren Kopf hin, wenn feige Attentäter hinter Masken versteckt unbewaffnete im Namen eines Gottes erschießen, dessen Prophet Strichmännchen nicht mag? Oder schmücken wir uns mit der Zivilcourage von Menschen, die in einem Pariser Vorort verbluten, weil sie der Terrorindustrie den Kampf ansagen? Und das schon lange. Denn Charlie wurde bereits seit langem bedroht, bekriegt, gehackt, gemobbt und angezündet. Reaktion? Hoffentlich nicht diese hier:
Frankreichs Rechte profitiert.
Was ist das traurigste an dem
Geballer der Vollidioten? Dass diese Leute wahrscheinlich nicht mal wissen, was sie überhaupt tun. Sie könnten auch Egoshooter in einer Stadtrandschule sein. Dann wäre die Begründung wohl profaner: Im Kunstunterricht schlechte Zensuren bekommen. Es könnten Neonazis sein, die ein Asylbewerberheim stürmen. Kurzum, das ganze hat mit Gott und Weisheit anscheinend nicht mehr zu tun, als dass zufällig das Islam-Logo gerade auf die Skimaske passte.
Jedenfalls haben sie dem Islam einen
Bärendienst erwiesen. Diese Leute haben den Koran in Stücke geschossen. Sie wissen es nur noch nicht. Das ganze ist ein Armutszeugnis für uns alle. Und sie haben Charlie in der Welt bekannt gemacht. Liberale, menschliche, künstlerische, intelligente, verantwortliche und sittliche Werte.
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