Die Sache mit Jesus, Gott und der Hölle
Also, Gott hatte einen Sohn. Manche nennen ihn Jesus, aber das sind dieselben, die auch nicht verstehen, was uns René Magritte mit den Worten »Ce n'est pas une pipe« sagen wollte. Ähnliches muss man ja auch von Gott selbst sagen, den ein genialer Schriftsteller wieder-erfunden hat, als er schrieb, man dürfe seinen Namen nicht nennen. Auch blöd, dass er dann selbst nicht drum herum kommt, dieser genialen Erfindung eine Stimme zu geben, die da spricht und Bücher diktiert, in denen dann der Autor wieder einen Namen braucht. Naja, da hat sich dann wohl ein Künstler selbst missverstanden, was ja auch häufig genug vorkommt. In Momenten der Erleuchtung, sozusagen. Gottes Sohn also, deren beider Namen besser nicht genannt werden, und die man sich auch nicht vorstellen sollte wie Vater und Sohn, kann in seinem kindlichen Leichtsinn nicht verstehen, weshalb es eine Hölle geben sollte. Es ist ja so wundervoll, dass sich ein Sohn Gottes solche Gedanken macht. Ich finde, es zeichnet ihn aus, dass er das unsägliche Leid der Insassen und der Besatzung der Hölle nicht einfach so hinnehmen kann. Und diese wundervolle Gabe will Gott seinem Sohn nicht nehmen. Aber weil es der Sohn ist, den man nicht abwimmeln kann, wenn er solcher Art Anliegen hat, denkt Gott in seiner Weisheit nach. Also, Gott denkt nicht nach. Gott existiert ja nicht im Sinne einer Pfeife. Und alles, was Gott nachdenken könnte, ist bereits gedacht, weshalb er auch nicht wirklich - im menschlichen Sinne - sagt, was er dann seinem Sohn sagt: Mein Sohn, geh in die Hölle und wenn du einen dort triffst, der heraus will, dann darfst du ihn mitbringen. Das ganze war vor etwa vier Milliarden Jahren - in der Art, wie wir Zeit denken, kann auch tausend Mal länger gewesen sein, vielleicht sogar vor den Sauriern. Möglicherweise war das auch gestern, jedenfalls gilt die Abmachung noch immer. Im Himmel wächst nun doch allmählich der Respekt vor dem Kleinen, der die Hoffnung nie aufgegeben hat, einen zu finden. Aber mal unter uns: der Bursche ist ja nicht der klügsten einer, wenn er sich von den Römern ans Kreuz nageln lässt. Ich finde, so viel Beharrlichkeit ehrt
‰