Gas und kein Ende
Ein Wissenschaftsmagazin rechnet vor, warum Elon Musk einen Bundesminister auslacht, als der über Wasserstoffantriebe nachdenkt:
"Ein Elektroauto nutzt rund 80 Prozent des Stroms in seinem Akku für die Vorwärtsbewegung. Abzüglich der Verluste beim Laden und Bereitstellung landet man bei 64 Prozent". Bei der Wasserstoffverbrennung gingen dagegen drei Viertel der Energie verloren. Und ein Benziner verschwende sogar 80 Prozent der eingesetzten Energie.
Es folgen lange Überlegungen über die Bereitstellung von halbwegs sauberem Wasserstoff, denn die wunderschöne Formel der Jahrtausendwende (Wasserstoff steht unbegrenzt zur Verfügung, denn es ist im Wasser enthalten) hat sich mittlerweile in Dunst aufgelöst (Kohle steht übrigens auch unbegrenzt zur Verfügung, denn sie ist in CO-2 enthalten). Schließlich lernen wir, dass Wasserstoff mit hinreichendem Wirkungsgrad in Ottomotoren verbrannt werden kann, wenn man eine gute Abgasreinigung vornimmt. Der Vorteil: Wasserstoff wird in Tanks aufbewahrt und spart damit eine schwere Batterie.
... die mit der Energie verstromter Kohle in China hergestellt wird, klimaneutral versteht sich. Wie alles, was an Schmutz bei Hempels in der Wohnung war, am Sonntag morgen unterm Sofa verschwindet, haben wir das bequeme Sofa Elektro, das für absolute Reinheit steht. Solange man nicht nachsieht, was sich darunter denn eigentlich verbirgt.
Denn wenn man ganz an den Anfang zurückkehrt und mit dem Strom auf dem Prüfstand noch einmal die Effizienz von Elektroautos durchdenkt, dann ... tja, erlebt man eine Überraschung schon in der Prämisse der unbefleckten Empfängnis. Wo, muss man sich fragen, kommt denn der Strom eigentlich her, der die Batterie halbwegs voll lädt? Ja, aus dem Wind, ist doch klar. Und damit ist das e-Auto konkurrenzlos naturbelassen. Man sollte es grün lackieren und einen Umweltengel auf die Motorhaube malen.
Allerdings muss man mit diesem Friday-for-Future-Statement warten, bis wir die Nordsee trocken gelegt und statt ihrer dort flächendeckend Windräder einbetoniert haben, denn zur Zeit und absehbar auch noch für den Rest des angebrochenen Jahrhunderts kommt unser Strom ganz herkömmlich aus fossilen und atomaren Quellen und ist damit bereits bei der Erzeugung einem maximal möglichen Wirkungsgrad von 33% unterworfen. Durchleitung und Speicherung hinzugerechnet, ist das, was an der Steckdose ankommt, bereits auf 25% dessen geschrumpft, wovon das anfangs zitierte Elektroauto 64 Prozent nutzen kann.
Heißt: beim Vortrieb eines e-Autos werden durchschnittlich 18% der fossilen Energie aus dem Gaskraftwerk genutzt, 82% gehen in die Atmosphäre. Und darüber lacht Elon Musk?
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