Blockchain - verständlich erklärt

Anfang des 18. Jahrhunderts versuchte sich Frankreich in der hohen Kunst der Banknote. John Law, schottischer Ökonom, ließ Geld in Umlauf bringen, das nur auf dem Papier existierte. Das Papier versicherte, dass die dem genannten Betrag entsprechende Summe sicher hinterlegt und jederzeit abrufbar sei. In China und anderen Ländern hatte man zu diesem Zeitpunkt bereits die bittere Erfahrung gemacht, dass auf diese Art beglaubigte Summen gern auch von höchster Stelle zu Betrügereien genutzt und daher für den Zahlungsverkehr gefährdend sind - und den Papierkram wieder abgeschafft. Auch Frankreich erlebte sein Fiasko. John Law legte infolge der Mississippi-Spekulationsblase mit seinem Papiergeld eine satte Bankenkrise aufs Parkett und machte sich aus dem Staub.

Das Problem ist und war zu allen Zeiten die mangelnde Deckung. 1949 versuchten sich Ökonomen an der schwierigen Aufgabe, das längst zum Standardzahlungsmittel avancierte und spätestens durch die Kriege unumgänglich gewordene Papiergeld gegen die Erschütterungen der Spekulation und Spekulanten zu stabilisieren, indem man es an den Gegenwert von Goldreserven band. Derartig hinterlegte Schätze sicherten unter anderem auch das Deutsche Wirtschaftswunder und stellten das Vertrauen in die mehrfach inflationierte Währung wieder her. Doch nichts ist von Dauer, vor allem nicht Gold in einem Safe, und so bröckelte die Goldallianz bald schon zugunsten einer "modernen" ökonomischen Warenwirtschaftsweise. In dieser stellt die Ökonomie eines Landes mit ihrer Leistungsfähigkeit selbst den Geldwert dar, den dann eine Zentralbank auf die Scheine druckt.

Zumindest mal gelingt es so, "Anreize" für Investitionen zu schaffen, wie es so schön heißt. Man könnte, übelwollend, auch sagen, dass die Bankiers in der Renaissance der Wertlosigkeit die Inflation unter der Matratze steuern können, um Geld aus dem Sparstrumpf zu fördern, wenn es nötig ist - zum Beispiel im Kriegsfall. Das Hin und Her der virtuellen Goldschätze ereignet sich nun erneut im Papiergeld2.0 des weltweiten Webs, dem Bitcoin und ähnlicher Währung. Letztlich ein Zahlungsmittel, das nicht mehr mit Sachwerten verbunden ist. Stattdessen soll es sich selbst konsolidieren, indem es in irgendeiner Form seriös genug gehandelt wird, um als Tauschwert für reale Zahlungsmittel anerkannt zu sein - mit Wechselkursen und Transaktionen in der wirklichen Welt.

Das allerdings erfordert vor allem eins: Glaubwürdigkeit. Und da setzt die Blockchain an, denn sie ist nichts anderes als ein Mittel, um Glaubwürdigkeit zu erzeugen. Doch wie soll das gehen, wenn niemand versteht, wie das Konzept der Glaubwürdigkeit spendenden Blockchain funktioniert? Im Großen und Ganzen ist es recht einfach, nur scheint es nicht einfach erklärbar zu sein, wie ich an jenem Wochenende lernen musste:







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