ALLöF WIRD GUT - das Kaninchen
Es war mein erster Auftritt als Shootingstar der Literaturbranche, und nur der Trost über das breite Altersspektrum meiner unerwarteten Leserschaft half mir über die Erkenntnis hinweg, dass meine Leser meine Bücher mochten, mich aber nicht. So what? Ich möchte T.C Boyle, Tom Wolfe, Kerouac oder Irving auch nicht außerhalb ihrer Bücher begegnen. Ein schönes Gefühl, siebzehnjährige Sexbomben, flaumbärtige Poetryslammer und die gereiften Sprechstundenhilfen der Mittelgebirgskultur einträchtig nebeneinander in diesen Buchtempel ziehen zu sehen, wo sie allein durch Handauflegen im Klappentext eines Buches Beseelung fanden, an dessen Inhalt ich mich kaum noch erinnern kann. Muss jedenfalls besser einschlagen als die triste Wirklichkeit meiner verkorksten fleischlichen Existenz. Ein Eis wäre jetzt nicht schlecht.
Drei Straßen weiter habe ich mich bereits wieder so tief in meine üblichen Selbstzweifel vergraben, dass mir der Gedanke, ein Buch oder Foto von mir hinter einem Schaufenster zu sehen, so absurd vorkommt wie der, ein sprechendes Kaninchen in der linken Hosentasche aufzubewahren. Aber umdrehen und sich, vielleicht von der Schwester der Kulturdrohne, eine zweite Expertenmeinung einholen? Respektive noch eine blutige Nase? Ich beließ es lieber beim ursprünglichen Plan, Eremit in einem atheistischen Kloster zu werden, und stapfte weiter ins Hanfbachtal hinein, mittlerweile fest überzeugt, dass ich wahrnehmungsgestört sein müsse. So ganz allmählich wurde die Story rund, wenn man sie als Krankenakte eines Psychopathen sah, der sich in der irrsinnigen Vorstellungen verfangen hatte, sein eigenes Alter Ego zu sein. Und vice versa. Die Mutter aller Pläne: Nach Hause, Wunden lecken und warten, bis sie dich abholen.
-- Fortsetzung folgt --
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