ALLöF WIRD GUT - innere Dämonen
Eine Foltersitzung, die von der unterlegenen Seite permanent mit Rückfragen unterbrochen wird, zieht sich unersprießlich in die Länge. ⟩Bind’em hea-dunn up-de bench!⟨ ist meistens das letzte, was man als Hauptperson noch eindeutig entziffern kann. ⟩Kopfüber auf die Bank mit ihm⟨. Und dann kommt das Wasser. Und dann geht die Luft. Und dann sind Russisch, Englisch oder Kisuaheli ein und dieselbe Sprache. Wo Wasser, Schlingen, Strom und Knüppel die Ausdrucksmittel sind, hat Sprache ohnehin jeden Sinn verloren. Was könnte man einer Zivilisation mit Ausdrucksmitteln wie diesen noch sagen außer: »Ja, ihr habt Recht«. Was würde die Fliege dem Honk antworten, der ihr die Flügel ausreißt, um an ein Geständnis zu kommen? »Sieh mal, Schatz, unser Junge ist hochbegabt?«
Es nutzt nichts, sich soweit selbst zu erniedrigen, dass man mit diesen Wesen die gemeinsame Basis als Mensch sucht. Aus einer der Boxen im Birdcage-Container dringt Nacht für Nacht das Geheul eines Sechzehnjährigen, das der Aufseher lediglich mit Schlägen gegen das Blech von Zeit zu Zeit unterbricht. Immer dann, wenn er in Ruhe seine Kippe paffen will.
So arrangiert man sich ziemlich schnell mit der Tatsache, dass der Verstand den Schauplatz auf beiden Seiten als erster verlässt und nur noch Instinkte bleiben, die nichts anderes mehr tun, als eine wabernde Hormonwolke aus Angst und Hass und sexuellem Notstand zu erzeugen. Der Dampfdruck kann und will nicht entweichen. Wie Grubengas steigt der Pegel schleichend aus dem Untergrund vom Knöchel aufwärts zum Hals und pflanzt schließlich unbemerkt die Halluzination von Macht und Stärke durch erbarmungslose Gewalt in die Köpfe derer, die nicht schlafen können. Oder dürfen. Wenn sie uns freilassen würden, wäre der Dämon entfesselt. Möglicherweise haben sie Unschuldige verhaftet, entlassen tun sie mit Sicherheit nur Terroristen.
-- Fortsetzung folgt --
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