ALLöF WIRD GUT - große Pläne, große Küche
Simon wollte mal ein Restaurant aufmachen. Seine Affinität zum mongolischen Essen allerdings beruht wohl auf dem Missverständnis, dass der Mongole sich mit Yaksteaks an Kräuterbutter über die harten Winter bringt. Die Steaks so zart wie Lamm und so dick wie Eisenbahnschwellen. Oder andersrum, jedenfalls eines der gesündesten Essen außer mediterraner Diät, weil das Biofleisch so gut mit Selbstgebranntem harmoniert. Mit Himalayasalz verfeinert, wird nicht nur der Wodka in den Küchen der Welt der große Renner sein, sondern die subtile Methode, mit der Simon den Preis der Hauptbeilage - und damit seine Gewinnmarge - in astronomische Höhen zu treiben gedenkt: er will das Vieh als Lasttier auf die Achttausender treiben und dort dann auf natürliche Weise gefriertrocknen lassen. So ähnlich, wie es mit den gescheiterten Bergsteigern geschieht. Angeblich verleiht keine andere Methode dem Fleisch eine ähnlich zarte Konsistenz.
Ich will nicht behaupten, dass Simon die Fähigkeit abgeht, Pläne bis ins letzte zu durchdenken, aber die Verschlagenheit eines weltumspannend tätigen Terroristen traue ich ihm so gesehen doch nicht zu. Was nun Wolodja angeht, bin ich auch eher skeptisch. Ich sehe ihn noch in Anglershorts und Photoweste seine Flipflops bedienen, als hätte er Surfbretter unter den Füßen. Fanatismus hat in seinem Leben, bei allem Mangel an weitergehenden Informationen, wohl doch eher keinen Platz. Jemand, der sich ein Goldkettchen um den Hals wirft, mit dem man einen Elefanten am Boden fesseln kann, ist meiner Meinung nach für die Sache verloren. Bleiben also in meinem Kalkül nicht viele Optionen. Wer ist die Ratte? Bin ich möglicherweise doch dieser Safi Raid? Dermaßen ausgefuchst als Agent, dass ich mich selbst nicht erkenne? Im Fernsehraum klopfe ich drei Mal kurz, drei Mal lang, drei Mal kurz aufs Resopal.
-- Fortsetzung folgt --
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