Gelebte Psychologie
Die Funktionsweise der Affenhorde: Sie haben Angst. Das ist grundsätzlich. Am Fußballplatz würde man die Angst Respekt nennen. Das klingt edler und zeugt von der Angst, die Angst zu benennen. Respekt bedeutet Schutz, denn Respekt hält die respektierenden respektvoll auf Abstand. Dann gibt es da die kleinen Störenfriede. Sie müssen sich in der Gruppe einen Platz erarbeiten. Das tun sie, indem sie aus der Sicherheit der Horde heraus respektlos sind. Sie zündeln und werden dafür getadelt. Aber sie werden nicht im Zaum gehalten, denn der Rest der Horde hat genügend große Angst, durch eine eigene Respektlosigkeit den Status zu verlieren, damit auch die Errungenschaften in der sozialen Struktur der Horde, dass er vor Initiative zurück schreckt. Der Newcomer hat das nicht. Er randaliert unter wohlwollendem Tadel derjenigen, die sich nicht zutrauen, selbst zu randalieren. Das geht für den Angegriffenen so lange gut, bis der Randalierer Erfolg hat. Legt er einen Riss im Panzer des Angegriffenen bloß, wird die gesamte Gruppe Mut fassen, selbst einzugreifen. In diesem Moment wird der Angegriffene als Beute erkannt, und jeder, der nun zu spät kommt, hat das Nachsehen. Also stürzen sich alle zugleich auf die vermeintliche Beute, die sie zuvor fürchteten. In der Überzahl haben sie in der Regel Erfolg. Später werden sie Strategien finden, sich selbst zu entschuldigen. Auffällig wird dieses Verhalten dann, wenn die Horde scheitert. Denn der Moment, in dem die Horde ihre eigene feige Gesinnung offenbart, ist demaskierend für immer. Jeder erkennt in diesem Augenblick die Wahrheit von Respekt und gegenseitiger Achtung. Wenn du eine Chance haben willst zu überleben, gibt es nur einen Weg. Warte, bis der erste Affe dich angreift, und schlage ihn ohne Skrupel vor den Augen der anderen tot. Dann hast du Ruhe.
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