visiting the Q.

Da ist der Buckingham Palace, sagte ich zu Arthur.
Ja, sagte er, ich weiß, ich weiß.
Soll ich da jetzt wirklich reingehen?
Also, ich würde es tun.
Nein, sagte ich, Ehre genug, eingeladen zu sein. Ich behaupte einfach, ich hätte Schnupfen.
Feigling, knallte Arthur auf das Pflaster, elender Feigling!
Ja, gab ich zu, das ist der Grund. Wie kann man einer Queen ins Auge blicken, wenn man nicht mal ritterlich ist?
Aber das wollen sie doch gerade ändern, verzweifelte er, ein Sir ist ein Ritter.
Und ob ich das weiß! Aber es klingt irgendwie dämlich. Sir Roger, haben Sie heute schon mit Bond telefoniert?
Sean fand ich immer besser.
Ich Ustinov.
Wie? Hat Ustinov schon mal die Welt gerettet?
Vor dem Verfall und der Langeweile. Außerdem war er mal Kaiser. Kennst du das Böse unter der Sonne? Der Film mit der Kanone. Und der Badekappe und der Uhr? Ich kann nicht mal Englisch.
Na, und ich kann kein Französisch.
Die Queen spricht Französisch?
Deutsch könnte sein. Wußtest du, dass Queen Mom in den Armen des deutschen Kaisers starb?
He? Ich will doch nicht sterben. Und Gott bewahre andersrum. Schon gar nicht in den Armen ...
Machs für Ustinov! riet Arthur. Arthur ist mein Agent. Er rechnet in Zahlen. Ein Sir ist sechs Millionen wert, in Sterling-Silber. Ich selber rechne noch in Tankfüllungen und Abendessen.
Das habe ich nicht verdient, sagte ich. Aber wer hört sowas? Ich ging also rein.
Drinnen war alles wie erwartet. Ich meine, es lief etwa so, wie wir erwartet hatten. Ich sagte, was ich bereits Arthur gesagt hatte. Das habe ich nicht verdient, sagte ich.
Die Queen antwortete nicht, sie nickte ruhig und griff zum Tee.
Es war ein bewegender Moment. Ein wirklich bewegender Moment. Großartig, dachte ich, wie sie das macht. Gab sie mir doch so das Gefühl, ernsthaft selbst darüber zu entscheiden, ob der Titel angemessen sei. Ich gehe also aufrecht nach Hause und denke, ich hätte würdevoll abgelehnt, bis zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht unter günstigeren Umständen …
… ohne dass irgendwer das Gesicht verliert. Das macht Könige aus. Ritter, erklärte sie, ehre ihre Bescheidenheit. Und so können wir uns auch noch gegenseitig Komplimente machen. Eine wirklich großartige Frau. Ich mochte auch ihren Tee.

Gut, es war nicht der Buckingham Palace, sondern die Conciergerie. Und auch nicht Arthur, sondern mein Mobiltelefon. Aber im Grunde stimmt's. Nun, heute Abend werden mit etwas Glück die letzten 12 Titel (9 Backlist, 3 neue) als Taschenbuch erhältlich sein. Der Videoclip wird weihnachtlich werden, allerdings erst Ende Oktober. Dann wird man hoffentlich sicher wissen, was zu tun ist: Bücher kaufen. Jeder Roman eine Reise ...