Kunst und Inflation
Das Museum Ludwig in Köln ist ja nun wirklich besucherfreundlich. Man kann dort nämlich ein Tagesticket schon online erwerben. Das ist auch gut so, denn im Tagesticket enthalten ist die Anreise per Bahn (im Nahverkehrsnetz).
Weitere Vorteile: das Ticket für die Ausstellung, die am 1. Mai 2017 endet, berechtigt zum Eintritt bis zum 31. Dezember 2017!! Und nicht genug der Gratis-Zugabe ist dieses Ticket nach dem Kauf auch noch drei Jahre lang gültig!!!
Perfekt. Der Eintritt von 12 Euro, der die Fahrt also schon enthält, weshalb man tunlichst auch online buchen sollte, erscheint dann auf der Buchungsseite mit einem Einzelpreis von 14,80 Euro ?? 2,80 Euro Differenz, was ja immerhin noch einen satten Preisvorteil gegenüber dem herkömmlichen Fahrschein-Kaufen und An-der-Kasse-Zahlen bedeutet.
Doch woher der Aufschlag? Nun, man kauft kein Ticket, man kauft einen Gutschein fürs Ticket. Der Gutschein kostet also Geld. Ab in den Warenkorb und den dann aufgerufen, wurden aus den 14,80 18,70. Der Zahlendreher klingt allmählich wie ein Schnellgang durch die neudeutsche Geschichte.
1200, 1480, 1870, … nach dem Gesetz der Reihe werden wir nach Buchungsgebühr und Kreditkartenpauschale im 21. Jahrhundert angekommen sein und die Teuerung entspricht der zwischenzeitlichen Inflation. So also erklären sich die drei Jahre Mindesthaltbarkeit über den letzten Ausstellungstag hinaus.
Das Ticket wird, und das ist der Clou an der Sache, nicht teurer, wenn man es schon eingelöst hat. Schweiß-von-der-Stirn-wisch!
Die Richter-Ausstellung selbst ist durchaus dekorativ und sicherlich kulturhistorisch interessant.
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