VOR dem Aussterben
Wer hat eigentlich das Prequel erfunden? Möglicherweise war es Doug Adams. Aber es kann auch Obi Wan gewesen sein. Manche sagen Johannes. Nach der dritten Jesusfolge kam er mit seinem Anfang, an dem das Wort gewesen wäre. Moses übrigens hat die Welt auch zwei Mal erschaffen, und das in Folge 1. Aber Moses scheint ja nach allem, was wir wissen, auch nur ein Ghostwriter gewesen zu sein wie Homer und die anderen Prequelisten von Römern, Karthagern und Alexander dem Großen.
Prequels sind so IN wie vor zwanzig Jahren der Urknall und die Saurier. Sie sind das Alte Testament Hollywoods. In den Siebzigern nannte man solche Phänomene Zombie. Ein Alien, das im Todeskrampf das Maul aufsperrt, und siehe, daraus hervor kommt ein Alienjunges, das seinerseits im Tod das Maul aufsperrt, und siehe, aus dem Kadaver im Kadaver kriecht ein Alienbaby, schleimig und glibberig, um uns zu erzählen, was der Drehbuchautor noch alles in seiner Figurenbibel stehen hatte, als die Dreharbeiten bereits abgeschlossen waren.
Was vor dem Vordem Vor kam, kommt vor allem nach allem, was, wie wir hofften, nun wirklich alles war. Doch wenn der Held tot oder zu alt geworden ist, um noch als Identifikation zu dienen, dann bleibt nichts, als in der Klamottenkiste seiner Vorfahren zu kramen. Als hätte der Sportkommentator am Ende der Saison die Verwegenheit, sein Mikro zu fragen: Kennt jemand dort draußen eigentlich schon das Wunder von Bern?
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